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Samstag, 31. Dezember 2016

Frohes Neues Jahr!


Das Jahr 2016 ist fast vorbei. Und wenn ich ehrlich sein darf  - irgendwie ist es mir auch ganz Recht so. Natürlich ist nicht alles schlecht gewesen. Immerhin habe ich, um nur mal zwei Beispiele zu nennen, einen Job und fahre ein schickes Auto. Aber so ist das eben im Leben. Man muss das Beste draus machen und darf den Mut nicht verlieren. Immer weiter!

Ich wünsche euch und euren Lieben ein frohes, gesegnetes und gesundes neues Jahr. Möge es ein möglichst gutes Jahr werden!

"Habt einerlei Sinn, haltet Frieden! So wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!"
(2. Korinther 13,11.1)

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Auf ein Neues!

Das Jahr 2015 existiert keine 30 Minuten mehr, und obwohl ich von der ganzen Böllerei, guten Vorsätzen etc. nichts halte, muss ich zugeben: Ich bin froh, wenn es vorbei ist.

Dabei war mein Jahr eigentlich gar nicht so schlecht. Ich war im Sommer zwei Monate arbeitslos, konnte die Zeit zwischen den beiden Jobs aber ganz gut überbrücken. Sorgen habe ich mir eher um Andere machen müssen, dazu aber ein ander Mal mehr.

Hier und jetzt möchte ich allen ein gesegnetes, schönes und vor allem gesundes Jahr 2016 wünschen. Ich hoffe, ihr könnt euch ein paar Wünsche und Träume erfüllen und euren weiteren Lebensweg erfolgreich gestalten.

Ein frohes neues Jahr. Auf ein Neues!

Samstag, 26. Dezember 2015

Frohe Festtage!

Das Jahr 2015 neigt sich schon wieder seinem Ende entgegen. Unaufhaltsam verrinnt die Zeit. Manches, das mir noch in guter Erinnerung ist und sich anfühlt, als wäre es erst kürzlich passiert, liegt in Wirklichkeit schon Monate zurück. Manchmal halte ich einen Moment inne, wenn ich ein bestimmtes Ereignis im Kopf habe, und rechne aus, wie lange es tatsächlich zurückliegt. Und nicht selten stehe ich am Ende da und bin ziemlich überrascht, dass seitdem schon soviel Zeit ins Land gegangen ist. Und manchmal, wenn ich abends nach Hause komme und sehe, was ich eigentlich noch alles erledigen wollte, stelle ich fest, dass es für mich auch kein Problem gewesen wäre, wenn der Tag statt 24 ein paar mehr Stunden hätte.

Da aber auch ich nichts daran ändern werde und der Tag auch im Jahr 2016 wieder 24 Stunden lang sein wird, werde ich mir überlegen müssen, wie es mir gelingt, meine Zeit noch effektiver zu nutzen und, was mir besonders am Herzen liegt, vor allem meinen Blog mit mehr Leben zu füllen, als ich das dieses Jahr getan habe. Es gibt noch ein paar Dinge, die sich dieses Jahr zugetragen haben und von denen ich eigentlich längst hatte erzählen wollen. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben!

Nun sind Heilig Abend und die Weihnachtsfeiertage aber nicht unbedingt bekannt (und noch viel weniger geeignet) als Zeit des Klagens und der Beschwerde. Deshalb komme ich jetzt zum wichtigsten Teil dieses Beitrags:

Ich wünsche allen ein frohes, friedliches und gnadenreiches Weihnachtsfest sowie schöne und besinnliche Festtage. Ich hoffe, ihr könnt etwas zur Ruhe kommen und eine kleine Auszeit nehmen vom sonst so hektischen Alltagstrubel. Genießt die Tage im Kreise eurer Lieben und lasst euch reich bescheren. Und vor allem: Bleibt (oder werdet bald) gesund!

Frohe Weihnacht!

Sonntag, 15. November 2015

Kurzes Glück

Der Titel des Posts sagt eigentlich alles. Es geht ums Glück. Um Glück, das ich anfangs hatte, das mir dann abhanden gekommen ist und das ich inzwischen Gott sei Dank wiedergefunden habe.

Im letzten Eintrag habe ich geschrieben, dass es mir im Herbst des letzten Jahres relativ schnell gelungen war, eine Stelle zu finden. Hier und heute muss ich nun mitteilen, dass ich die Stelle, die ich zum 1. Oktober 2014 angetreten hatte, inzwischen schon wieder los bin. Nicht, weil ich den Erwartungen nicht gerecht geworden wäre und auch nicht, weil ich versehentlich das Labor in die Luft gejagt oder mit Schlafmitteln und Psychopharmaka gedealt hätte. Mein Chef hat es schlichtweg damit begründet, dass es ihm aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht möglich sei, mich weiter zu beschäftigen. Hintergrund ist, dass eine Apothekerin, die zurzeit noch relativ viele Stunden Dienst tut, nächstes Jahr in Rente gehen wird und dann von einem Kollegen, der angeblich neu ins Team kommen wird, ersetzt werden soll. Dieser Kollege hätte, wenn ich den Chef richtig verstanden habe, irgendwann auch mal auftauchen und sich einarbeiten sollen. Ist er bis zu meinem Ausscheiden zwar nicht, aber das ist für mich nicht mehr von Belang. Ich habe relativ bald wieder Bewerbungen verschickt und war recht zuversichtlich, innerhalb der nächsten paar Wochen wieder eine Stelle zu finden. Trotz meines Handicaps.

Natürlich war ich im ersten Moment enttäuscht, denn eigentlich hatte ich das Gefühl, ganz gut drin zu sein im Job. Außerdem lernt man nach einer gewissen Zeit den einen oder anderen Kunden durchaus etwas näher kennen und bringt nach Feierabend noch eben die bestellte Arznei vorbei oder unterhält sich ein wenig in der Apotheke, wenn Zeit dafür ist. Wenn dann, aus welchen Gründen auch immer, das Arbeitsverhältnis beendet wird, brechen solche Kontakte natürlich ab. Das ist immer irgendwo schade, weil man sich mit der Zeit schätzen lernt und weil ich gerne wissen würde, was aus dem einen oder anderen Kunden inzwischen geworden ist. Aber trotz allem verstehe ich mich noch immer gut mit den ehemaligen Kollegen, und wenn ich in Ludwigshafen unterwegs bin und etwas Zeit habe, schaue ich gerne ein paar Minuten bei ihnen vorbei.

Meine Enttäuschung über die Kündigung ist aber mittlerweile verflogen und ich habe auch gar keine Zeit, um Trübsal zu blasen. Denn ein paar Wochen später habe ich tatsächlich eine neue Stelle gefunden. Mal wieder in einer Center-Apotheke. Diesmal in Speyer, meiner Geburtsstadt, ca. 35 Kilometer entfernt von Zuhause. Macht pro Tag 70 Kilometer Fahrtweg, die ich aber gerne in Kauf nehme, weil die Strecke meistens gut und zügig zu fahren ist und weil das monatliche Fahrtgeld, das ich erhalte, sehr fair bemessen ist. Gefunden habe ich das Stellenangebot im Internet. Kurze Zeit, nachdem ich meine Bewerbungsunterlagen eingereicht hatte, saß ich im Büro der Chefin und habe gehofft, dass sie mir nicht sofort zu verstehen gibt, dass sie mich bei der Auswahl eines geeigneten Bewerbers wegen meiner körperlichen Einschränkungen leider nicht berücksichtigen könne. Wie man sieht, war diese Sorge unbegründet. Seit dem 1. September läuft meine sechsmonatige Probezeit und ich möchte die Chance gerne nutzen, mich für eine dauerhafte Anstellung zu empfehlen. Und obwohl ich zugeben muss, dass die Mitarbeiter der Agentur für Arbeit, mit denen ich bislang Kontakt hatte, allesamt sehr nett und hilfsbereit waren, möchte ich Anfang März 2016 nicht schon wieder dort im Stühlchen sitzen und ebenso wenig Zuhause irgendwelche Anträge ausfüllen bzw. Bewerbungen schreiben müssen. Ich finde, das Glück darf mir von nun an ruhig etwas länger treu sein. Oder wie man im Pott zu sagen pflegt: Glück auf!

Samstag, 20. Juni 2015

Ein bisschen behindert

Eine gefühlte Ewigkeit ist schon wieder vergangen, seitdem ich den letzten Eintrag eingestellt habe. Zum wiederholten Male muss und möchte ich um Entschuldigung bitten, das war so nicht geplant!

Der Grund, weshalb ich so lange nichts mehr geschrieben habe, ist der, dass sich in den letzten Wochen und Monaten bei mir einiges getan hat. Und teilweise auch nach wie vor tut, erfreuliches wie weniger erfreuliches.

Seit August des letzten Jahres hatte ich vor allem mit Anträgen zu tun, die auszufüllen und bei verschiedenen Ämtern einzureichen waren und bei denen ich nicht wirklich vorhersagen konnte, ob am Ende das dabei herausspringt, was ich mir erhofft habe. Ebenso habe ich ärztliche Atteste eingeholt und eingereicht, die meine körperlichen Beeinträchtigungen bestätigen und unterstreichen sollten, um bspw. meiner Krankenkasse klarzumachen, warum ich den Aktivrolli eben doch benötige. Darüber hinaus habe ich bis Anfang September regelmäßig Termine bei der Arbeitsagentur wahrgenommen, Bewerbungen verschickt und mich bei einigen potentiellen Arbeitgebern persönlich vorgestellt. An Beschäftigung hat es mir somit nicht gemangelt und ich kann von mir behaupten, mich gewissenhaft um all das gekümmert zu haben, was von mir verlangt worden ist.

Ein zentraler Punkt, der mir bis zum September des letzten Jahres oft durch den Kopf gegangen ist, war das Thema Jobsuche. Des Öfteren habe ich mir hierzu so meine Gedanken gemacht. Denn einerseits habe ich gute Abschlusszeugnisse vorzuweisen und brauche mich damit eigentlich nicht zu verstecken. Andererseits habe ich mich aber auch gefragt, welcher Arbeitgeber einen Bewerber mit meiner Verdachtsdiagnose einstellt. Nunja. Ich habe erstmal nicht wirklich daran geglaubt, in absehbarer Zeit eine Stelle zu finden und bin davon ausgegangen, dass ich erst einmal eine gewisse Zeit "arbeitssuchend" gemeldet sein würde.

Bevor ich angefangen habe, Bewerbungen zu verschicken, hat sich Mitte August eine weitere Baustelle aufgetan. Das Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung ("Versorgungsamt") hat meinen Antrag geprüft, den ich im Juni mithilfe des Sozialdienstes der Rehaklinik in Konstanz gestellt hatte, und mir einen Grad der Behinderung zugewiesen. In dem Feststellungsbescheid, der mir zugegangen ist, heißt es unter anderem:

"Sehr geehrter Herr ...,

auf Ihren am 16.06.2014 eingegangenen Antrag ergeht folgende Entscheidung:

Ihr Grad der Behinderung (GdB) beträgt 30.

Ihre Gesundheitsstörungen führen zu einer dauernden Einbuße der körperlichen Beweglichkeit im Sinne des § 33b Abs. 2 Ziffer 2 Buchstabe b Einkommensteuergesetz (EStG).
Sie gehören zum Personenkreis der behinderten Menschen.
Ein Schwerbehindertenausweis steht Ihnen nicht zu.

Diese Entscheidung ist wirksam ab 16.06.2014."

In der sich anschließenden Begründung führt die Sachbearbeiterin an, sie sei von folgenden Beeinträchtigungen ausgegangen (in Klammern steht der jeweilige Einzel-GdB): Parkinson-Syndrom (30) und Sehbehinderung (10). Des Weiteren erklärt sie, dass Einzel-GdB-Werte nicht addiert werden dürften und welche Gesundheitsstörungen in den festgestellten Beeinträchtigungen berücksichtigt seien. Die von mir angegebene Schmerzstörung könne nicht berücksichtigt werden, da sie nicht ärztlich bestätigt worden sei, und das beantragte Merkzeichen G ("Erhebliche Gehbehinderung") wurde nicht zuerkannt, da die Feststellung von Merkzeichen (wie auch die Ausstellung eines Schwerbehindertenausweises) erst ab einem GdB von 50 in Betracht käme.

Als ich den Bescheid vollständig gelesen hatte war ich mir zunächst nicht ganz sicher, was ich vom Ergebnis meiner Bemühungen zu halten hatte. Auf der einen Seite war ich froh, dass meine körperlichen Einschränkungen von der Behörde offiziell anerkannt worden waren und in einem Grad der Behinderung Berücksichtigung gefunden hatten. Andererseits war ich mir jedoch unsicher, ob der zuerkannte Grad nicht hätte höher ausfallen müssen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass man mir mit einem GdB von 30 zugestand, ein bisschen behindert zu sein, obwohl ich mir bei Betrachtung meiner gesundheitlichen Probleme von damals ziemlich sicher war, dass mir ein höherer GdB zugestanden hätte. Um ein paar andere Sichtweisen einzuholen, habe ich in den nächsten Tagen einige Personen um ihre Meinung gebeten, die mich kennen und über die nötige Fachkenntnis verfügen. Meine Physiotherapeutin z.B. war meiner Meinung, mir stünde ein höherer Grad zu, meine Neurologin äußerte sich ähnlich. Als die Ärztin mir zusicherte, mich weiterhin zu unterstützen, habe ich gegen die ergangene Entscheidung schriftlich Widerspruch eingelegt.

Diesmal habe ich neben Attesten meines Hausarztes und meiner Neurologin selbstverständlich auch ein Attest meines Schmerztherapeuten eingereicht. Und ich muss sagen, dass ich mit seinen Ausführungen hochzufrieden war. Das Attest umfasste zwei volle DIN A4-Seiten und enthielt wirklich alles, was es zu meinen akuten und chronischen Schmerzzuständen zu sagen gab. Die bisherigen Befunde, Diagnosen, Medikationen etc. waren nicht nur einfach zu Papier gebracht, sondern sehr ausführlich und detailiert beschrieben und interpretiert worden. Darüber hinaus hat er zusätzlich ausgewertet, welche Auswirkungen die Schmerzen auf die Aktivitäten meines täglichen Lebens haben (zu diesem und anderen Punkten hatte ich in der Praxis Fragebögen an einem kleinen Pocket-Computer durchgeklickt) und festgestellt, dass die chronischen Schmerzen eine "eigenständige Einheit" bildeten, die über das übliche Maß einer Parkinson-Erkrankung hinausginge und entsprechend zu bewerten sei. Alle Achtung! Vor allem aufgrund dieses Attestes habe ich mir durchaus gute Chancen ausgerechnet, dass meinem Widerspruch stattgegeben werden und mein GdB nachträglich etwas erhöht werden könnte.

Nicht nur an der Einstufung, auch an der medikamentösen Therapie meiner körperlichen Beschwerden hat sich etwas getan. Mitte September habe ich noch einmal die Kopfklinik Heidelberg besucht. Da sich meine Beschwerden durch das Pramipexol bis zu diesem Zeitpunkt nur geringfügig gebessert hatten, wollte ich mich von den Spezialisten dort über mögliche Alternativen und weitere Vorgehensweisen beraten lassen. Um es etwas abzukürzen: Das Ergebnis meines Gesprächs mit der zuständigen Ärztin war, dass wir vereinbart haben, dass ich (unter regelmäßiger Kontrolle meiner Neurologin) die Dosis des Pramipexols weiter steigern und mir zusätzlich ein weiteres Präparat verordnen lassen soll. Dabei handelt es sich um ein Medikament, das drei Wirkstoffe in einer Tablette vereint: 50 mg Levodopa, 12,5 mg Carbidopa und 200 mg Entacapon. Folgerichtig ergibt sich abgekürzt der Name "LCE .....pharm". Beim Pramipexol bin ich schon seit einiger Zeit bei einer Dosis von 1,1 mg pro Tablette. Seitdem ich zusätzlich (und ebenfalls dreimal täglich) das LCE einnehme, haben sich meine Beschwerden noch ein wenig gebessert. So sind mein Gang- und mein Schriftbild bspw. etwas stabiler und sicherer geworden und ich fühle mich insgesamt etwas beweglicher. Trotzdem habe ich aber noch immer größere Schwierigkeiten, Distanzen zu Fuß zurückzulegen, die größer als ein paar hundert Meter sind.

Wenn ich schon über mein Gangbild schreibe schiebe ich gleich nach, dass meine Krankenkasse lange nicht endgültig über meinen Widerspruch bezüglich der Ablehnung des mir verordneten Aktivrollis entschieden hat. Im Mai 2014 hatte ich mir von der Kollegin meines Hausarztes einen Aktivrollstuhl, ein anatomisches Sitzkissen nach Maß und ein elektrisches Zuggerät verordnen lassen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich darüber schon geschrieben habe, aber die Kasse hat Anfang September 2014 eine Kostenübernahme aller drei Hilfsmittel mit der Begründung "Medizinisch nicht erforderliche Leistung" abgelehnt. In dem Schreiben, das mir zugegangen ist, heißt es unter anderem, eine Versorgung mit einem Aktivrollstuhl könne nicht erfolgen, da ich in der Lage sei, eine Gehstrecke von 2 Kilometern Länge zu Fuß zurückzulegen. Ehrlich gesagt musste ich etwas schmunzeln, als ich den Text gelesen habe. Denn dass es mir theoretisch schon irgendwie möglich wäre, diese Distanz zu Fuß zu bewältigen, habe ich nie abgestritten. Viel mehr ging es mir um die Schwierigkeiten, die ich dabei hätte. Spätestens nach (grob geschätzten) vier- bis fünfhundert Metern behindert mich mein Gehfehler mehr und mehr und es fällt mir zunehmend schwer, das rechte Bein anzuheben und wie ein normaler Mensch beim Gehen einen Fuß vor den anderen zu setzen. Aber darüber schreibe ich nicht das erste Mal, und auch der Krankenkasse habe ich mehr als nur einmal mitgeteilt, warum und wofür ich den Stuhl benötige. Mir ist bewusst, dass man einen Rollstuhl als Rückschritt ansehen kann bei jemandem, der bisher Fußgänger war. Aber erstens ist es so, dass ich mich inzwischen z.B. kaum mehr traue, große Distanzen zu laufen oder Einkäufe in mehr als einem Supermarkt zu tätigen, weil ich befürchten muss, dass ich irgendwann schlapp mache und einfach nicht mehr kann. Und zweitens sehe ich bei allem Rückschritt auch etwas positives, weil es mir mit dem Rolli wesentlich leichter fallen würde, größere Strecken zu bewältigen und somit meine Mobilität sichergestellt wäre. Aber sei´s drum. Wie auch beim Versorgungsamt habe ich gegen den ergangenen Ablehnungsbescheid schriftlich und fristgemäß Widerspruch eingelegt.

Allerdings war es dieses Mal um einiges aufwendiger, der Kasse die erforderlichen Unterlagen zukommen zu lassen. Der Medikationsplan, der auflistet, wann ich welche Arzneimittel einnehme und der von meiner Neurologin ausgestellt sein musste, war noch das geringste Problem. Schwierigkeiten verursachte eher der Sehtest, den ich einmal mit und einmal ohne Sehhilfe beim Augenarzt zu absolvieren hatte. Erklärend sei gesagt, dass es sich bei dieser Sehhilfe um ein paar individuell angepasster, formstabiler Kontaktlinsen handelt, die ich im Frühjahr 2011 in der Uniklinik Homburg aufgrund eines bei mir diagnostizierten Keratokonus´ erhalten habe. Ein Sehtest war erforderlich, weil ich, wie ich vermute, mit dem elektrischen Zuggerät aktiv am Straßenverkehr teilnehmen könnte und hierfür meine Verkehrstauglichkeit nachzuweisen hatte. Der eigentliche Test war eine Sache von Minuten und somit nicht wirklich ein Problem. Viel eher ging es längere Zeit vor allem darum, was genau das Attest beinhalten muss und wer es wo einholt bzw. anfordert. Anfang des Jahres hatte ich der Krankenkasse genehmigt, bei mir gemessene Sehwerte anzufordern und hierfür die Praxis von der Schweigepflicht entbunden. Daraufhin tat sich einige Zeit erst einmal nichts. Ende Januar lag dann plötzlich ein Brief der Kasse im Briefkasten, man erinnere mich an die Zusendung des augenärztlichen Attests, das man noch nicht erhalten habe. Spätestens da ist mir der Geduldsfaden gerissen. Ich habe mit der zuständigen Sachbearbeiterin telefoniert, gefragt, was denn nun benötigt wird und dann einen weiteren Termin in der Praxis vereinbart, um endlich den Sehtest zu absolvieren. Das Ende vom Lied war schließlich, dass ich den Test "mit Sehhilfe" bestanden und eine Kopie des Testergebnisses an die Kasse geschickt habe. Mit im Umschlag war übrigens auch ein weiteres, ausführliches Attest meiner Neurologin, welches den Damen und Herren meine Beschwerden bei der Ausführung von Aktivitäten des täglichen Lebens nochmals verdeutlichen sollte.

Während ich mich wegen meines Grads der Behinderung und wegen des Aktivrollis nun doch länger als geplant mit dem Versorgungsamt bzw. der Krankenkasse herumgeschlagen habe, war die Jobsuche letztes Jahr deutlich schneller vorbei, als ich es erwartet hatte. Aber der Reihe nach. Zuallererst habe ich im Sommer 2014 meine Bewerbungsunterlagen durchgeschaut und mal wieder auf Vordermann gebracht. Anschließend habe ich (vor allem im Internet) nach offenen Stellen Ausschau gehalten und mir ein paar Stellenangebote herausgesucht, die gut erreichbar und von der Beschreibung her auch interessant zu sein schienen. Schließlich habe ich die erbetenen Unterlagen eingetütet und die Bewerbungen per Post an die jeweiligen Apotheken geschickt. Drei, vier Bewerbungen habe ich auch per E-Mail verschickt, da ausdrücklich darum gebeten worden war. Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich Bewerbungen viel lieber in der klassischen Form, nämlich schriftlich, verfasse. Meiner Meinung nach kann man mit einer ordentlichen, sauberen und vor allem formal richtigen Bewerbung in Papierform eine Menge Pluspunkte bei einem möglichen Arbeitgeber sammeln. Dazu kommt, dass ich mir nicht unbedingt den PC zuhilfe nehmen, sondern meine in Kopie vorhandenen Unterlagen nur noch in die richtige Reihenfolge bringen und eintüten muss. Außerdem muss der Empfänger nicht vor dem PC sitzen und sein E-Mail-Programm öffnen, um (m)eine Bewerbung zu lesen. Aber darüber denkt wahrscheinlich jeder anders. Das Ergebnis meiner Bemühungen war recht durchwachsen. Was ich sehr schade fand war, dass scheinbar nicht jeder Chef es für nötig hält, auf Bewerbungen zu antworten. Denn von einzelnen Apotheken habe ich bis heute nichts gehört. Ich denke, der Bewerber investiert Zeit und Geld in seine Bewerbungen und bietet seine Arbeitskraft an. Selbst, wenn der Arbeitgeber kein Interesse hat, sollte es doch kein Problem sein, dem Bewerber eine Absage zukommen zu lassen. Ein anderer Inhaber, in dessen Apotheke ich mich persönlich vorgestellt habe, war recht skeptisch, als ich ihm von meinen Einschränkungen erzählt habe. Als ich ihm an der Kasse gezeigt habe, dass ich aber trotz alledem recht zügig mit der rechten Hand auf der Tastatur schreiben kann, wusste er wohl nicht so ganz, was er von mir halten soll. Letzten Endes habe ich auch von ihm nichts mehr gehört. Was aber auch nicht weiter schlimm war. Denn Anfang September erhielt ich einen Anruf aus Ludwigshafen und wurde gefragt, ob ich Interesse hätte, mich in der Apotheke des Anrufers vorzustellen. Einen kurzen Moment lang habe ich gezögert. Denn schon ein paar Tage zuvor war ich im Internet auf die Stellenanzeige dieses Apothekers gestoßen und hatte mir daraufhin die Homepage seiner Apotheke angeschaut. Was mich etwas verwundert hat war, dass die letzte Aktualisierung der Seite im Frühjahr 2010 erfolgt war und der Inhalt doch etwas altbacken daher kam. Klar, vom Eindruck, den man von einer Homepage gewinnt, sollte man sich nicht verleiten lassen, zu schnelle und vor allem zu negative Schlüsse über den ganzen Betrieb zu ziehen. Aber irgendwie hatte ich bei dieser Anzeige kein besonders gutes Gefühl und habe mich daher entschieden, mich erst einmal nicht auf diese Stelle zu bewerben. Schließlich habe ich während unseres Telefonats aber doch zugesagt. Denn eine anderweitige Anstellung war zu diesem Zeitpunkt nicht in Sicht und so konnte ich es mir kaum leisten, eine Einladung auszuschlagen.

Ich habe also den Inhaber getroffen, und irgendwie ging dann alles recht fix. Er hatte kaum das Deckblatt meiner Bewerbungsmappe umgeschlagen, da teilte er mir schon mit, dass er sich vorstellen könne, mich zum 1. Oktober einzustellen. Ganz sicher war ich mir zwar nicht, was da auf mich zukommen würde. Aber schließlich haben wir einen Tag festgehalten, an dem ich im Handverkauf ein paar Stunden zur Probe mitarbeiten würde. Und was soll ich sagen? Der halbe Tag ist recht gut gelaufen! Das Computerprogramm der Kasse kannte ich bereits seit meiner Zeit in München, und der nicht allzu starke Publikumsverkehr war keine große Herausforderung. Der Chef war soweit zufrieden mit mir und so haben wir vereinbart, dass ich die Stelle zum 1. Oktober antrete, wobei die ersten sechs Monate als Probezeit gelten würden. Inzwischen ist dieses halbe Jahr zwar schon wieder vorüber und ich weiß auch, ob und, wenn ja, wie es für mich dort weitergeht, aber darüber schreibe ich ein ander Mal. Hier und jetzt möchte ich erstmal ein wenig von der Apotheke und unserem Arbeitsalltag erzählen.

Die Räumlichkeiten bei uns sind nicht besonders groß ausgebaut, wobei es im oberen Stockwerk ein klein wenig mehr Platz hat als im unteren. Deshalb sind dort auch die Vorräte an Arzneimitteln, Hilfsmitteln, Kosmetik etc. untergebracht. Unten gibt es neben der Offizin (dem Verkaufsraum, dem auch eine Beratungsecke angegliedert ist) im Hintergrund den vom Kunden nicht einsehbaren Bereich mit zwei PC-Arbeitsplätzen. Gegenüber dieser beiden Plätze liegt die Rezeptur (ein Raum, in dem das pharmazeutische Personal z.B. Salben oder Lösungen individuell für den Kunden (= Rezeptur) oder auf Vorrat (= Defektur) herstellt, und in dem gängige Ausgangsstoffe wie bspw. Salbengrundlagen und Wirkstoffe in Pulverform gelagert werden). Im Stockwerk darüber findet man einen Lagerraum, das Arbeitszimmer des Chefs, ein kleines Labor (in dem z.B. die vorrätigen Chemikalien lagern) und einen weiteren PC-Arbeitsbereich, der hauptsächlich von den PKAs genutzt wird. Links an der Wand steht ein großer Auszieh-Schrank, in dessen vielen einzelnen Schubladen ein Großteil des Übervorrats aufbewahrt wird. Rechts an der Wand steht unser Kommissionier-Automat, in den der Großteil der vorrätigen Arzneimittel eingelagert ist. Wenn ich in der Offizin etwas am PC anfordere, was nicht unten in der Sichtwahl steht, wird es im Automaten von einem Saugarm gegriffen und über eine Rutsche nach unten befördert, wo ich es aus einer von zwei Ausgabestellen entnehmen kann. Alles in allem sind die Räumlichkeiten recht überschaubar, das Team übrigens ebenso. Wenn alle Mitarbeiter, die regelmäßig Dienst haben, anwesend sind, sind wir zu fünft. Dazu kommt eine Apothekerin, die einmal in der Woche einen halben Tag da ist, und ein Apotheker, der ab und an ein paar Stunden übernimmt, wenn Not am Mann ist. Dazu kam bis vor kurzem noch eine junge PKA, die zwei Nachmittage in der Woche mitgearbeitet hat, nun aber unpässlich ist, weil sie mit den Prüfungen, die sie gerade durchläuft, den schulischen Teil der PTA-Ausbildung abschließt. Ich wünsche viel Erfolg!

An das bunt gemischte Publikum, das bei uns verkehrt, habe ich mich erst einmal etwas gewöhnen müssen. Bislang habe ich in Apotheken gearbeitet, deren Kundschaft zum Großteil aus dem mehr oder weniger kaufkräftigen und finanziell gesicherten Mittelstand stammte. In Ludwigshafen ist das etwas anders. Hier gibt es schon ein paar mehr Kunden, die bspw. aus schwierigen Verhältnissen kommen und / oder am Rande des Existenzminimums leben, und bei denen das Geld nicht so locker in der Tasche sitzt. Dementsprechend muss man, wenn man auch diesen Personen Arzneimittel und andere Waren verkaufen möchte, die Kaufempfehlung an deren Kaufkraft anpassen. Und bei Kunden, die zwar der türkischen, nicht aber der deutschen Sprache mächtig sind, kommt unsere Spezialwaffe zum Einsatz: unsere türkischstämmige PKA-Schülerin, die beide Sprachen in Wort und Schrift beherrscht und, sofern sie anwesend ist, Gold wert ist. Leider kommt es gelegentlich vor, dass wir Kunden haben, die zwar bspw. fließend arabisch oder russisch sprechen, aber von dem, was wir ihnen auf deutsch (oder zur Not auf englisch) gerne erklären würden, kein Wort verstehen und die Apotheke unverrichteter Dinge wieder verlassen. Das ist irgendwo zwar eine unbefriedigende Situation für beide Seiten. Aber andererseits kann niemand von uns verlangen, dass wir unsere pharmazeutische Beratung zukünftig auch auf polnisch, russisch und arabisch anbieten. Finde ich jedenfalls.

Zu den Kunden, die vermutlich ebenfalls nicht schwer vermögend sind, zählen die Damen und Herren, die bei uns regelmäßig Injektionskanülen und Hartplastik-Spritzen für kleines Geld erwerben. Ich behandele sie ebenso freundlich wie den Rest der Kundschaft auch, möchte aber ehrlich gesagt lieber nicht wissen, was genau sie mit diesen Utensilien anstellen und wo das passiert. Und ich bin auch froh darüber, dass wir keine Substitutionsarzneimittel für Drogenabhängige (also Drogenersatzstoffe) herstellen. Denn der Umgang mit diesen Stoffen ist allein rechtlich schon nicht ganz unproblematisch und der Ärger wäre umso größer, wenn, weshalb auch immer, unsere Bestände nicht stimmen würden oder jemand auf die Idee käme, in die Apotheke einzubrechen, um sich größere Mengen solcher Ersatzdrogen zu beschaffen.

Alles in allem kann ich aber behaupten, dass ich gerne arbeiten gehe und mich im Kreis der Kolleginnen und Kollegen wohl fühle. Nach meiner krankheitsbedingten Auszeit war es wichtig für mich, wieder eine Anstellung zu finden, um den Anschluss im Beruf irgendwann nicht komplett zu verlieren. Mal davon abgesehen, dass ich eine Aufgabe habe, etwas leiste für mein Geld und nicht dauerhaft von Hilfen wie dem Arbeitslosen- oder dem Krankengeld lebe.

Und das "drum herum" passt soweit auch ganz gut. Das Arbeitsaufkommen bei uns ist für einen Wiedereinsteiger wie mich nahezu optimal. Gegen Abend wird es öfter mal ein wenig stressig, weil wir ab 16:30 / 17 Uhr in der Regel nur noch zu zweit sind und uns dann außer der Kundschaft noch um die Warenwirtschaft und das Telefon zu kümmern haben. Aber auch damit komme ich eigentlich gut zurecht. Schließlich habe ich schon in Apotheken gearbeitet, die bis 20 oder 21 Uhr offen hatten und in denen es, was den Kundenverkehr betrifft, teilweise zuging wie im Taubenschlag. Insofern ist es mir ziemlich egal, ob wir um Punkt 18:30 Uhr die Bude zusperren oder ob es mal ein paar Minuten später wird. Und es macht mir auch nichts aus, nach Geschäftsschluss noch das ein oder andere Arzneimittel persönlich bei der Kundschaft vorbeizubringen. Kürzere Strecken in Ludwigshafen beliefere ich zu Fuß und lasse das Auto stehen, für alle größeren Distanzen nutze ich meinen fahrbaren Untersatz.

Kaum zu glauben, aber wahr. Ich habe fertig! Glaube ich. Jedenfalls ist der Notizzettel, den ich mir geschrieben hatte, voller Häckchen. Alles, was ich in diesen Text hineinpacken wollte, ist mindestens einmal abgehakt. Mit ein bisschen mehr Selbstdisziplin hätte ich den Beitrag schon etwas eher veröffentlichen können, keine Frage. Auch deshalb entschuldige ich mich nochmals, dass es nun so lange gedauert hat. In Zukunft werde ich wieder regelmäßiger schreiben!

Abschließend möchte ich sagen, dass im letzten halben Jahr eine Menge passiert ist. Wenn ich einen Moment auf diese Zeit zurückblicken und alles, was währenddessen so passiert ist, in einem Satz zusammenfassen müsste, würde ich sagen: Es hätte schlimmer kommen können. Oder!?

Donnerstag, 25. Dezember 2014

Frohe Weihnachten!

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern frohe, gesegnete Weihnachten sowie einen guten und gesunden Start ins neue Jahr! Ich hoffe, ihr habt gestern einen schönen und besinnlichen Heiligen Abend verbracht und konntet im Kreise eurer Lieben dem stressigen und hektischen Alltag für ein paar Stunden entkommen.

Gleichzeitig möchte ich mich für die Zeit des Stillstands und meiner Inaktivität hier entschuldigen. In den letzten Wochen und Monaten hat sich bei mir einiges getan und ich hatte mich um diverse Dinge zu kümmern. Letztenendes kann ich beim überwiegenden Teil dieser Angelegenheiten zwar mit dem Ergebnis zufrieden sein und bin froh, dass es in meinem Leben ein Stück vorwärts gegangen ist. Aber der Aufwand und die Anstrengungen, die ich des Öfteren aufzubringen hatte, haben alles in allem doch einiges an Kraft, Nerven und Zeit gekostet. Daher darf das neue Jahr gerne etwas weniger hektisch und stressig sein.

Auf ein gutes Jahr!

Sonntag, 17. August 2014

3 Chinesen mit dem Kontrabass

Wie ich vor kurzem bereits erwähnt habe, schaue ich ab und an in der Statistikecke meines Blogs vorbei. Dort kann ich mir z.B. anzeigen lassen, wie viele Besucher jetzt gerade, heute, diese Woche, diesen Monat oder bisher insgesamt meine Seiten aufrufen bzw. aufgerufen haben und aus welchen Ländern meine Gäste so kommen.

Als ich mir neulich die aktuellen Zahlen angesehen habe war ich doch etwas erstaunt. Denn in der Übersicht wurden (und werden auch heute noch) neben den anderen Besucherzahlen 13 Seitenaufrufe aus Lettland und 7 aus der Republik Korea angezeigt. Und im Verlauf der letzten Woche sind unter anderem 13 Aufrufe aus Hongkong hinzu gekommen, aus denen bislang gar 29 geworden sind.

Ich gebe zu, dass mich bezüglich dieser Zahlen ein paar Dinge durchaus interessieren würden. So würde ich gerne wissen, wer in Ländern wie Lettland und Hongkong einen deutschsprachigen Blog (und dabei gerade meinen!) aufruft und wie diese Besucher auf meine Seiten gelangt sind. Sind es Deutsche, die sich gerade dort aufhalten? Oder sind es Besucher, die zumindest des Deutschen mächtig sind und hier mitlesen? Oder handelt es sich vielleicht eher um Gäste, die eigentlich etwas ganz anderes im World Wide Web gesucht haben und dabei rein zufällig bei mir im Wohnzimmer gelandet sind? Fragen, auf die ich wahrscheinlich keine Antworten bekommen werde. Wie auch auf die Frage, ob die 29 Seitenaufrufe aus Hongkong durch ein paar Wenige zustande kamen, die zusammen 29 Mal geklickt haben, oder durch 29 einzelne Aufrufe von Besuchern, die hierher gefunden haben.

Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass ich zumindest bei dem bekannten Kinderlied lieber bei den 3 Chinesen mit dem Kontrabass bleibe!